Kunst und Technik – was für manche ein Widerspruch ist, bedeutet für andere eine ideale Symbiose. Sicher ist: In beiden Bereichen ist Kreativität gefragt. Zudem bedient sich z. B. ein Maler bestimmter Techniken, genauso wie eine Ingenieurin ihr Produkt nicht nur funktional entwickelt, sondern auch auf dessen Ästhetik achtet. Die auf jeden Fall inspirierende Wechselbeziehung zwischen Kunst und Technik nutzt auch der künftige Dritte Ort in Dabei setzt er vor allem auf das kreative Potenzial der jungen Generation.
Die 2020 gegründete Jugendkunstschule Rheine und das etablierte Projektlabor des Berufskollegs des Kreises Steinfurt haben sich zusammengetan, um zentral und bahnhofsnah einen Ort für alle Menschen zu schaffen, die frei und kreativ arbeiten oder „einfach etwas machen“ wollen. Unterstützt wird das Projektteam durch das Kloster Bentlage, das als Zentrum für zeitgenössische Kunst über viel Erfahrung mit regionalen und internationalen Kooperations- und Austauschprojekten verfügt.
Der künftige ARTandTECH.space umfasst ca. 900 m²: Die Räume und Lagerhallen werden umgebaut und mit dem für künstlerische wie technische Zwecke notwendigen Equipment ausgestattet. Bereiche für den Ideen-Austausch und gemeinsame Pausen entstehen ebenfalls. In Werkstätten, Ateliers, Kreativ- und Probenräumen begegnen sich dann künftig Technikfreaks und Kunstbeflissene; es treffen Formate wie Konzerte, Theater- und Tanzperformances oder Kunstausstellungen auf Maker-Messen, Projektlabore und Tech-Challenges. Der besondere Synergieeffekt für den künftigen Dritten Ort entsteht aus der Zusammenarbeit von Jugendkunstschule und Projektlabor des Berufskollegs.
Projektträger: Stadt Rheine, Kulturservice
- startklar begleitet das Projekt im Rahmen des Förderprogramms „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW
- Konzeptionsphase: 2020
- Umsetzungsphase: 2021 – 2023
Räume und Nutzungsbausteine
Jugendkunstschule für künstlerisch-kreatives Arbeiten und Makerspace für Praxis- und Projektlernen in offenen Lernumgebungen
Foto: Stadt Rheine, Kulturservice
Durch die Kooperation der beiden auf die junge Generation ausgerichteten Bildungseinrichtungen sind Jugendliche ein strukturell prägender und gestaltender Teil des Projekts. Sie sind in besonderer Weise angesprochen. Das Angebot bleibt aber keineswegs auf diese Zielgruppe beschränkt, sondern setzt auf Partizipation von Menschen jeden Alters und jeder Herkunft. Was den Verantwortlichen darüber hinaus sehr wichtig ist: Es sollen sich keinesfalls nur künstlerisch oder technisch Begabte angesprochen fühlen. Kunstbanausinnen und Technik-Laien sind ebenso willkommen! Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Neugier und Interesse reichen aus, um den Dritten Ort mit kreativem Leben zu füllen.
Mit diesem neuen Ort für interdisziplinäre Zusammenarbeit ist auch der Wunsch verbunden, bei der einen oder dem anderen vielleicht eine besondere
Begeisterung oder Begabung aufzudecken bzw. zu entwickeln. Der ARTandTECH.space möchte zudem themenübergreifende Denk- und Arbeitsweisen fördern und zu Kommunikation, kritischem Denken und Perspektivwechseln anregen. Die Verbindung technisch-wissenschaftlicher Herangehensweisen mit kreativ-ästhetischen Ausdrucksformen eröffnet vielfältige Chancen für Teilhabe und Identitätsbildung, sie stärkt Teamfähigkeit und verantwortungsbewusstes, nachhaltiges Handeln. Kunst und Technik sind damit alles andere als ein Widerspruch!