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„Das Q“, Netphen-Deuz

Das „Q“ ist bei Spielen wie „Stadt, Land, Fluss“ unbeliebt; in Netphen hat der 17. Buchstabe des Alphabets seit dem Sommer 2019 aber viel bewegt: Kreative Köpfe, Junge, (Mittel-)Alte, Theater- und Filmemacherinnen, Imkerinnen, Lehrer, Architektinnen, Physiotherapeuten, Ortsvorsteherinnen, Nachbarn, Einheimische und Zugezogene, (Groß-)Eltern und Kinder haben sich damals getroffen. Das Ergebnis: Sie haben einen gemeinnützigen Verein Qulturwerkstatt e. V. gegründet, um das Kulturangebot in der ländlich gelegenen Mittelstadt zu erweitern. Aus der anfangs kleinen Gruppe sind über 90 Unterstützerinnen geworden, die gemeinsam einen neuen Ort für Kunst, Kultur und Begegnung im historischen Zentrum des Ortsteils Deuz entwickeln.

 

Dieser künftige Dritte Ort heißt – wie sollte es anders sein – natürlich „Q“. Warum der Buchstabe in Verein und Projekt so eine große Rolle spielt, dafür gibt es vielfältig inspirierte Erklärungen. Entscheidend ist letztlich genau das: Der Buchstabe strahlt Vielfalt und das Besondere aus, aufgrund seiner Aussprache und weil er als einziger Buchstabe in der deutschen Sprache nur zusammen mit dem „u“ verwendet wird.

 

Vielfältig und besonders wird der Dritte Ort, den die Aktiven in einem Gebäudekomplex mit Garten rund um eine ehemalige, zentral in Netphen-Deuz gelegene Schreinerei entwickeln, ganz sicher. Ein Teil des Gebäudes wird weiterhin als Tischlerei genutzt; die anderen Räume – Holzlager, Büro, Wohnküche und Kaminzimmer – werden zum Teil in Eigenleistung saniert und umgestaltet: zu einem ebenerdig, barrierefrei zugänglichen kleinen „Werkstatt-Qafé“ mit anliegender großer „Qulturwerkstatt“ für Theater und Kinovorführungen, Konzerte und Workshops; im Obergeschoss entstehen zudem ein „Qaminzimmer“ für sportive Angebote, Seminare oder Ausstellungen sowie eine „Qüche“, in der nachhaltig und regional gekocht und gegessen werden kann.

 

Da auch der Buchstabe „Q“ nur zusammen mit dem „u“ funktioniert, gibt es ein weit über Netphen hinausreichendes Netzwerk, das die Weiterentwicklung des „Q“-Projekts unterstützt. Als „Qomplizen“ sind aus Netphen neben der Stadt, dem Kulturforum und den Schulen auch das Kultur!büro. des Kreises Siegen- Wittgenstein, die Uni Siegen mit diversen Fachbereichen sowie eine Klimainitiative aus Hilchenbach und das Dahlbrucher Kino mit im Boot. Das Netzwerk wird stetig ausgebaut – lokal wie überregional. Das „Q“ und seine kulturellen Angebote sollen so auch in die anderen 20 Ortsteile Netphens und die Region ausstrahlen, damit möglichst viele mitmachen und selbst kreativ werden.

 

Projektträger: Qulturwerkstatt e. V., gemeinnützig

 

 

Räume und Nutzungsbausteine

Qulturwerkstatt: Theater- und Kinoabende, Konzerte und Lesungen, Workshops und Kurse, offene Ateliers zu verschiedenen (lokalen) Themen, Vermietung Werkstatt-Qafé: Thematische Treffs, Qafé der Jugend, Qafé für jedermann / zum Kennenlernen / für die ganze Familie Qaminzimmer / Qraftraum: Bewegungsangebote für Körper und Geist, Lesungen, Ausstellungen, Wohnzimmerkonzerte, Seminare, Workshops, Vermietung Qüche: gemeinschaftliche Kochtreffs, Vereinstreffpunkt, Kurse und Workshops rund ums Kochen und die Ernährung

 

Garten: gemeinsames Kultivieren, Kräuter, Gemüse, Obst, Bewegungsangebote und Veranstaltungen im Freien, Picknickbereich für Werkstatt-Qafé, Bienen-Treff

 


Titelbild: Qulturwerkstatt e. V.

     

    Teilhabe, Selbstwirksamkeit und Gemeinschaft – diese Begriffe werden Seniorinnen und junge Familien, Deuzer Urgesteine und Neuzugezogene mit Leben füllen. Bei allem Tun gilt Kindern und Jugendlichen im „Q“ besondere Aufmerksamkeit. Sie sind von Anfang an dabei, denn sie sind die Zukunft, die nächste Generation Q. Hier dürfen sie sich rumtreiben, sein wie sie sind und mitmachen. Szenen wie die folgende werden dann zum „Q“-Alltag gehören: Zwei Omas plaudern im Werkstatt-Qafé, während ihre Enkel im Garten spielen und nebenan eine örtliche Musikkapelle mit den Schauspielkids für eine Show probt. Im Qaminzimmer darüber startet gerade eine Yogagruppe mit dem „Sonnengruß“, während in der Qüche daneben eine Ernährungsberaterin mit Hobbyköchen ein Menü mit Zutaten aus dem hauseigenen Kräutergarten zubereitet. – Wenn Nutzerinnen in der Zukunft selbst

     

    Projekte im „Q“ initiieren, dann wird der Dritte Ort zur Quelle für eine nachhaltige kulturelle und soziale Entwicklung.