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“Kulturhof Deitmar”, Emsdetten

Innovation und Tradition. Das eher gegensätzliche Begriffspaar prägt zukünftig den neuen Dritten Ort in Emsdetten. Im Fokus steht der an die Innenstadt grenzende „Hof Deitmar“ – ein von den Einheimischen als grüne Oase genutzter Park mit einem Haupthaus, einem alten Backhaus und diversen Gebäuden, die Museen zu Stadtgeschichte, Handwerk und landwirtschaftlichem Gerät beherbergen. Die Familie Deitmar engagierte sich zeitlebens im Schützenwesen der Stadt. Daher fühlen sich die Schützen mit dem Hof eng verbunden und feiern dort traditionell ihre Feste.

 

Emsdetten hat langjährige Erfahrung mit „Kultur im ländlichen Raum“. Seit mehr als 25 Jahren gibt es dort mit „Stroetmanns Fabrik“ ein soziokulturelles Zentrum mit vielfältigen Angeboten und innovativem Kulturprogramm, das große Bedeutung über Stadt und Region hinaus hat. In direkter Nachbarschaft angesiedelt sind die Galerie Münsterland mit dem Ausstellungsfokus auf zeitgenössischer bildender Kunst und die Ems-Halle für große Veranstaltungen, Tagungen und Events.

 

Der „Kulturhof Deitmar“ soll als neuer Dritter Ort das Gebäudeensemble und die Grünflächen des Hofes mit dem bestehenden Angebot verbinden und weiterentwickeln. Mit niedrigschwelligen Angeboten sollen auch neue und weniger kulturaffine Zielgruppen und Gäste gewonnen werden. Doch wer steuert dieses Vorhaben, das eine Brücke schlagen möchte zwischen den innovativen Ansätzen und Impulsen der Soziokultur und dem eher traditionell geprägten Hof-Brauchtum?

 

Inhaltliche und organisatorische Starthilfe für das Projekt hat die hauptamtliche Leitung von Stroetmanns Fabrik geleistet. Sie hat die Projekt-Planungen mit Ehrenamtlichen aus drei Gruppierungen abgestimmt: der Agenda Älterwerden, dem Heimatbund Emsdetten e. V. und der Teupen Schützengesellschaft e. V. Die Kooperation mit ehrenamtlichen Unterstützern soll im Zuge des Projektes intensiviert und zu einem Mitbestimmungskonzept weiterentwickelt werden.

 

Projektträger: Sozio-kulturelles Zentrum Emsdetten e. V., Stroetmanns Fabrik

 

Räume und Nutzungsbausteine:

Hauptgebäude Hof Deitmar mit Seminar- und Begegnungsraum, August-Holländer Museum zur Stadtgeschichte Emsdettens, Wannenmachermuseum (Präsentation traditionellen Handwerks), Speicher-Museum (historische landwirtschaftliche Gerätschaften), Historisches Backhaus mit kleinem Begegnungsraum, Freifläche „Grüne Mitte“ mit Konzertmuschel, Aktiv-Fläche mit Bewegungselementen und mit Schautafeln, Boule-Bahn (Stroetmanns Fabrik / Sozio-kulturelles Zentrum), EMS-HALLE (Mehrzweck- und Sporthalle), Galerie Münsterland (Kunst- und Ausstellungsgebäude)


Titelbild: Wolters_Stroetmanns Fabrik

    Denn charakteristisch für Kultur im ländlichen Raum ist, dass die Menschen sich gerne einbringen, gut netzwerken und nach anfänglicher Zurückhaltung offen sind, wenn es um „selbst gemachte“ Kultur geht. Die Veranstaltungen werden mit Ungewohntem, Überraschendem und Provozierendem Kulturprofis und -laiinnen in und um Emsdetten ansprechen und zum Austausch anregen. Neben traditionellen Formaten wie Vorträgen, Konzerten, Talks oder Ausstellungen in Museen, Galerie und Backhaus sollen bewusst neue Formate ausprobiert werden – gerne auch open air im Park: künstlerische Interventionen – szenische Collagen aus den Genres Musik, Film, Perfomance und verbunden mit ortsspezifischen Aktionen – temporäre Illuminations- und Videomapping-Projekte – urban gaming und gardening u. v. m.

     

    Neben traditioneller Mundpropaganda als Kundenansprache wird eine webbasierte App den Zugang zu Kunst und Kultur bequem und flexibel ermöglichen. Die Verbindung der rund um den Park liegenden Kulturstätten mit Publikum und Künstlern soll auch durch hybride Formate, via Livestream und Social-Media-Kanäle entstehen. – Innovation und Tradition klingen zusammen durchaus bereichernd.