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„KulturScheune 1a“, Fürstenberg

„Geben ist seliger denn Nehmen“, heißt es schon in der Bibel. Wissenschaftliche Studien belegen, dass in den Worten viel Wahres steckt: Menschen, die z. B. spenden oder sich ehrenamtlich engagieren, sind oftmals glücklicher als andere. Aber ganz gleich, wie genau man das rechte Verhältnis vom Geben und Nehmen einschätzt, sicher ist: Das Prinzip der Gegenseitigkeit prägt seit jeher unser Leben. So gaben die Bauern im ostwestfälischen Fürstenberg ihrem Lehnsherren schon im 15. Jh. den Zehnten in Form von Naturalien; dafür erhielten sie von ihm Land zur Bewirtschaftung und standen unter seinem Schutz.

 

Die steingemauerte „Zehntscheune“, in der die Abgaben gelagert wurden, gibt es noch heute. Sie steht zentral an der Adresse „Am Schlosspark 1a“, grenzt an die Dorfmitte Fürstenbergs und gehört der Stadt Wünnenberg. Sie wurde zuletzt als Bauhof und Lager genutzt und wird nun zum Dritten Ort „KulturScheune 1a“ in Fürstenberg umgebaut – mit Bühne, Küche, Büroräumen und Flächen, die durch mobile Trennelemente zu flexibel gestalt- und nutzbaren Räumen werden.

 

Der Pro Fürstenberg e. V., in dem sich Aktive aus fast allen Vereinssparten des Ortes engagieren, verantwortet das Vorhaben zusammen mit der Sintfeld Stiftung e. V., die Ende 2020 eigens für das Projekt gegründet wurde. Der neue Kultur- und Begegnungsort konkurriert nicht mit vorhandenen Ressourcen und der Gastronomie, sondern ergänzt das bestehende Angebot. Privat-Veranstaltungen finden zudem in der KulturScheune nicht statt, sondern „niedrigschwellige Projekte, die sonst nicht durchführbar wären“, betont Reimund Günter, der Vorsitzende des Pro Fürstenberg
e. V.

 

Projektträger: KulturScheune1a UG (haftungsbeschränkt)

 

 

Räume und Nutzungsbausteine

Café, Kleinkunstbühne bis Veranstaltungen mit 220 Zuschauern bestuhlt, multifunktionaler Raum, Außengelände für Regionalmarkt, Open-Air-Veranstaltungen

 


Titelbild: KulturScheune1a UG (haftungsbeschränkt)

     

    Die besondere Stärke ländlicher Regionen zeigt sich auch in Fürstenberg: Hier gibt es 31 Vereine und Gemeinschaften, weitere Interessengruppen und Initiativen sowie kreative und motivierte Einzelpersonen, die sich zusammen mit Kulturtreibenden in das Projekt einbringen – über Projektteams, Gesellschaftsbeirat oder Ausschüsse. Sie haben sich auf kurzem Wege vernetzt, ausgetauscht und an Ideen gefeilt, so dass in kurzer Zeit ein Programm mit 150 Veranstaltungen für die KulturScheune auf die Beine gestellt werden konnte. Die vielfältige Kreativität wird künftig systematisch und stufenweise durch Programmausschuss und -werkstätten in den laufenden Betrieb des Dritten Ortes integriert. Diese Struktur garantiert Nachhaltigkeit, nutzt Synergien und fördert die Weiterentwicklung.

     

    Interessierte aus den sieben Ortsteilen Fürstenbergs, dem Stadtgebiet Bad Wünnenberg, der Region und darüber hinaus, die Freude am Genießen und Gestalten, an Begegnung und Erleben von Kunst und Kultur haben, können sich auf die KulturScheune freuen: auf Tanz- und Kindertheater, Abende zum Umweltschutz oder mit Filmen für wie Senioren, Nähwerkstatt und Fotokurs, Chorkonzerte und Poetry-Slams, Buchausstellungen und integrative Begegnungen. Die Palette an geplanten Workshops, Event- und Mitmachformaten ist vielfältig und zielt auf alle Altersgruppen. Kein reines Konsumieren, sondern Mitmachen ist gefragt – ganz im Sinne eines ausgewogenen Gebens und Nehmens!